Obsidian | Onyx by Jennifer L. Armentrout

Obsidian | Onyx by Jennifer L. Armentrout

Autor:Jennifer L. Armentrout
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Carlsen Verlag, Hamburg
veröffentlicht: 2014-10-23T04:00:00+00:00


Kapitel 21

Am liebsten hätte ich am nächsten Tag die Schule geschwänzt, aber ich konnte mich nicht ewig verstecken. Überraschenderweise glänzte Daemon in der Mathestunde durch Abwesenheit. Auch auf dem Gang war er nirgends zu sehen, genauso wenig wie vor den Schließfächern, als ich mittags meine Sachen holte. Er war einfach nicht gekommen.

Sogar aus der Schule hatte ich ihn vertrieben.

»Hi«, grüßte stattdessen Blake und schlenderte auf mich zu. »Du siehst aber nicht viel besser aus.«

Während der Biostunde hatte ich den Kopf in meinem Buch vergraben. Seufzend schloss ich die Schließfachtür. »Ja, ich fühle mich auch nicht besonders.«

»Hast du Hunger?« Als ich den Kopf schüttelte, zog er leicht an meinem Rucksack. »Ich auch nicht. Ich weiß, wo wir hingehen können – kein Essen, keine Leute.«

Das hörte sich gut an. Da mir bei dem Gedanken, Adam und Dee am Mittagstisch beim Knutschen zusehen zu müssen, nur noch schlechter wurde, ging ich mit. Der Ort, den Blake im Sinn hatte, war die leere Aula. Perfekt.

Wir setzten uns nach hinten und legten die Füße auf die Sitze vor uns. Blake zog einen großen Apfel hervor. »Hat sich Daemon gestern Abend noch beruhigt?«

Ich stöhnte innerlich. »Na ja … nicht wirklich.«

»Das habe ich befürchtet.« Er biss in den Apfel. »Aber du warst echt nicht in Gefahr. Wenn du es nicht hättest aufhalten können, hätte es einer von uns getan.«

»Ich weiß.« Ich rutschte tiefer in den Sitz und ließ den Kopf gegen die Lehne fallen. »Er will bloß nicht, dass mir etwas geschieht.« Allein das auszusprechen tat weh, denn ich wusste, dass alles, was er gestern Abend gesagt hatte, gut gemeint war, aber er musste mich endlich als ebenbürtig ansehen. Und nicht als ein schwaches, kleines Mädchen, das gerettet werden musste.

»Das ist löblich.« Blake grinste um seinen Apfel herum. »Du weißt, dass ich den Idioten nicht mag, aber man merkt, wie viel du ihm bedeutest. Und es tut mir leid, wenn es jetzt meinetwegen Schwierigkeiten zwischen euch gibt.«

»Das ist nicht deine Schuld.« Ich drückte sein Knie und war nicht sonderlich überrascht, als ich einen kleinen Stromstoß versetzt bekam. »Alles wird gut.«

Blake nickte. »Kann ich dich was fragen?«

»Klar.«

Er biss noch einmal in seinen Apfel. »War es Daemon, der dich geheilt hat? Ich frage, weil es mir vielleicht hilft deine Kräfte besser zu verstehen, wenn ich weiß, wer dich mutiert hat.«

Angst stieg in mir auf. »Wie kommst du darauf, dass er es war?«

Blake sah mir direkt in die Augen. »Es würde erklären, warum ihr euch so nahesteht. Bei meinem Kumpel Chris und mir war es genauso. Ich wusste fast immer, wenn er in der Nähe war. Nachdem er mich geheilt hatte, waren wir wie zwei Teile eines Ganzen. Es war eine starke … Verbindung.«

Meine Heilung war so unerhört, dass nicht einmal eine Arum-Armee mich dazu hätte bringen können, Blakes Vermutung zu bestätigen. »Gut zu wissen, aber es ist nicht so.« Allerdings war ich neugierig geworden. »Du sagst, ihr hättet euch nahegestanden. Hast du dich, äh … zu ihm hingezogen gefühlt?«

»Was?« Er lachte. »Nein. Wir waren wie Brüder, aber die Verbindung – was auch immer da mit uns geschieht – zwingt uns keine Gefühle auf.



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